Die Thaimassage (thailändisch: Nuad Phaen Boran) gehört zu den traditionellen Heilmethoden des in Thailand praktizierten Medizinsystems. Zum Einsatz kommen Akupressur, Dehnung (passives Yoga), Energiearbeit und Meditation.
Herkunft
Die Thaimassage geht auf den indischen Arzt Jivaka Kumar Bhaccha zurück, der vor mehr als 2500 Jahren lebte und Leibarzt des indischen Königs Bimbisara und ein Zeitgenosse und Freund Buddhas war.
Zusammen mit dem Buddhismus gelangte das ayurvedische Wissen Kumar Bhacchas über Massagetechniken und Kräuterheilkunde im zweiten Jahrhundert v. Chr. nach Thailand. Dort entwickelte sich ein eigenständiges thailändisches Medizinsystem, das viele Parallelen zur indischen und chinesischen Medizin aufweist.
Die Thaimassage wurde viele Jahrhunderte lang ausschliesslich von Mönchen in Tempeln und Klöstern praktiziert und gelehrt. Heute wird die Thaimassage in Spitälern und Massageschulen unterrichtet, und hat sich mittlerweile weltweit verbreitet und man kann fast überall Thaimassage lernen und bekommen.
Asokananda (Harald Brust, 1955-2005 aus Deutschland) war die erste westliche Person, welche sich bei einigen Thaimassage Meistern detailliert in Thaimassage ausbilden liess, die komplexe Ausbildung strukturiert und das erste Buch über Thaimassage in englischer Sprache veröffentlicht und dadurch diese Therapieform in den westlichen Ländern bekannt gemacht hat. In den Neunziger Jahren hat er seine eigene Thaimassage Schule gegründet – die Sunshine School in einem Bergdörfchen in den Hügeln Nordthailands. In seinen Retreats hat er neben Thaimassage auch grossen Wert auf Meditation, Yoga und spirituelle Entwicklung der Studenten gelegt und hat den Weg des Dhammas unterrichtet. Die Thai-Yoga-Massage war geboren. Leidenschaftlich hat er bis zu seinem Tod unzählige von Studenten in Thai-Yoga-Massage unterrichtet. Seine Schule in Thailand wird seit seinem Tod von seinem Sohn Shanti geleitet und weltweit werden Thai-Yoga-Massage Kurse von seinen erfahrensten Schülern unterrichtet, welche immer populärer werden, vorallem in der Acro-Yoga und Yoga Szene.
Die Thaimassage basiert auf der Vorstellung, dass der menschliche Körper von unsichtbaren Energielinien durchzogen wird.
Ähnlich wie in der indischen und chinesischen Medizin wird davon ausgegangen, dass die Lebensenergie (nach ayurvedischer Lehre „Prana“, nach chinesischer Lehre „Chi“) beim Atmen und mit der Nahrung aufgenommen und über Energielinien (nach ayurvedischer Lehre „Nadis“, nach chinesischer Lehre „Meridiane“) im Körper verteilt wird. Erkrankungen beruhen auf Energieblockaden und daraus resultierenden Störungen des Energiegleichgewichts.
Bei einer Thaimassage werden nur die zehn wichtigsten Energielinien (thailändisch „Sen“) des Körpers behandelt. Auf ihnen liegen verschiedene Druckpunkte (sogenannte Marma-Punkte), über die ein Austausch von Energie zwischen dem Körper und der Energie des Universums möglich ist.
Durch eine gezielte Massage dieser Punkte und Dehnungen der Energielinien können Blockierungen der Lebensenergie beseitigt und damit Erkrankungen und Schmerzen positiv beeinflusst werden. Weiter trägt eine Thaimassage zur allgemeinen Entspannung bei, fördert die Blutzirkulation und entspannt das Fasziensystem.